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Bei der Jagd auf Schalenwild werden meist Teilmantelgeschosse mit Bleikern verwendet. Diese Büchsengeschosse bewähren sich bereits seit gut hundert Jahren. Inzwischen existieren eine ganze Reihe Spezialkonstruktionen, die mehr oder weniger von der Grundversion mit einem Bleikern und Mantel (meist aus Tombak) abweichen.
1. Bleikern
2. Tombakplatierter Stahlmantel
3. Geschosskopf
Das Bild von dem Teilmantelgeschoss stammt von:
RUAG Ammotec GmbH
Eine Gemeinsamkeit dieser Geschosse – ob einfach oder Spezialgeschoss - ist die starke Zerlegung des Bleikerns im Ziel. Ausnahmen stellen die sogenannten Bonded-Geschosse dar, die laut Herstellerangaben auch nach Knochentreffern ein sehr hohes Restgewicht aufweisen, also kaum Material im Ziel hinterlassen. Bei den anderen aber verbleibt ein erheblicher Teil des Bleis im Tierkörper. Oftmals sind auch in größerer Entfernung vom Wundkanal (bis zu 30 cm) noch Splitter zu finden. Ein derart kontaminierter Tierkörper oder Aufbruch kann durchaus Bleimengen enthalten, die ausreichen, um eine tödliche Bleivergiftung bei Greifvögeln auszulösen.
Bleifreie Geschosse (meist aus Kupfer oder Kupferlegierungen) existieren bereits seit mehreren Jahrzehnten und die Auswahl in diesem Bereich hat sich in letzter Zeit stark vergrößert. Sechs Geschosse sind in Deutschland inzwischen in Form von industriell geladener Munition erhältlich, mehrere andere über gewerbliche Wiederlader.
Hinsichtlich des zielballistischen Verhaltens unterscheiden sich die bleifreien Konstruktionen untereinander. Die meisten zeigen eine massestabile Deformation, bei der sie aufpilzen und so ihren Querschnitt deutlich vergrößern, jedoch so gut wie kein Material abgeben. Andere funktionieren als Teilzerleger, sie geben in unterschiedlichem Maße Splitter ab. Diese Fragmente sind meist wesentlich größer als die typischen Bleisplitter und können somit eventuell von Greifvögeln aussortiert werden (s. Thema Fressverhalten), andererseits ist auch ihre Entfernung aus Wildbret für den menschlichen Verzehr besser möglich.
Es bestehen allerdings Zweifel an der Eignung bleifreier Geschosse für den jagdlichen Einsatz.
Blei besitzt aufgrund seines hohen spezifischen Gewichts und seiner Verformbarkeit hervorragende ballistische Eigenschaften. Geschosse aus Kupfer und dessen Legierungen sind bei gleicher Größe leichter als solche mit Bleikern. Dies hat Einfluss sowohl auf die Außenballistik (Flugbahn, Geschwindigkeit) als auch auf die Zielballistik (Eindringtiefe, Energietransfer). Auch hinsichtlich der Innenballistik (Ablagerungen im Lauf, Gasdrucksteigerung) gibt es Bedenken.
In unserem Projekt soll nun geklärt werden, ob Geschosse ohne Bleikern zur tierschutzgerechten Tötung von Wildtieren im Rahmen der Jagd geeignet sind. Laut dem deutschen Tierschutzgesetz darf die Tötung von Wirbeltieren nur aus einem vernünftigen Grund und ohne vermeidbare Schmerzen, Leiden oder Schäden erfolgen. Der Abschuss von Wild nach den Regeln der Jagdgesetzgebung stellt einen vernünftigen Grund im Sinne des Gesetzes dar. Es muss jedoch auch sichergestellt sein, dass die Tötungsmethode den oben genannten Forderungen entspricht.