Material und Methoden:

Der mögliche Einfluss der Bleivergiftungen auf die Seeadlerpopulation kann mit Hilfe von demographischen Modellen und Gefährdungsanalysen (PVA) bestimmt werden. Um diese Modelle zu entwickeln, verfügen wir über: - Daten des IZW von mehr als 318 Seeadlern zu Todesursache, Schadstoffbelastung, Fundort, Funddatum, Alter, usw.
- Daten der Vogelwarte Hiddensee zu Ringablesung, Wiederfunde, usw.
Die Analyse dieser Daten mit diversen Modellierungsprogrammen wird es uns ermöglichen verschiedene Demographieparameter (Überlebensraten, Reproduktionsraten...) zu bestimmen. Außerdem lässt sich aufgrund des gut dokumentierten Reproduktionserfolgs und des Wachstums der Population die Alterstruktur der Seeadlerpopulation in Deutschland bestimmen und der Anteil der bleivergifteten Seeadler in den einzelnen Alterklassen ermitteln. Diese Informationen werden in Populationsmodellen integriert, um den Einfluss der Bleivergiftung auf die Populationsdynamik des Seeadlers zu studieren (siehe Abb. 2).


Abb. 2: Lebenszyklus des Seeadlers, der modelliert wird. N1, N2, N3, N4 und N5 sind die verschiedenen Altersklassen. S1, S2, S3, S4 und S5 sind die verschiedenen Überlebensraten und Sx ist die Wahrscheinlichkeit, von Klasse x bis zur Klasse x+1 zu überleben. f ist die Reproduktionsrate (Anzahl flügger Jungvögel pro erfolgreicher Brut ).

In einem nächsten Schritt sollen raumbezogene Daten und die Populationsdaten verschnitten werden, um den Einfluss von Mortalitätsraten auf die Ausbreitung oder Schrumpfung der Population zu modellieren.
Die oben genannten Modelle werden mit Hilfe von verschiedener Software wie MARK, ULM, VORTEX und RAMAS GIS erstellt.

 


Adler